The Irish Press - Macron und seine Minister stoßen bei Ortsterminen auf Kochtopf-Protestlärm

Macron und seine Minister stoßen bei Ortsterminen auf Kochtopf-Protestlärm
Macron und seine Minister stoßen bei Ortsterminen auf Kochtopf-Protestlärm / Foto: JEFF PACHOUD - AFP

Macron und seine Minister stoßen bei Ortsterminen auf Kochtopf-Protestlärm

Protestlärm mit Kochtöpfen und anderen Gegenständen ist zur Begleitmusik französischer Politiker geworden. Präsident Emmanuel Macron wurde am Dienstag zum dritten Mal in Folge auf einem Ortstermin von lärmenden Demonstranten empfangen, die jedoch von Sicherheitskräften auf Abstand gehalten wurden. Neben Kochtöpfen und -deckeln waren auch Konservendosen, Trompeten und Tamburine im Einsatz.

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Die Wut vieler Demonstranten richtet sich gegen die von Macron ungeachtet massiven Widerstands durchgesetzte Rentenreform, die das Rentenalter von 62 auf 64 Jahre anhebt. Mittlerweile ist Macron selbst zur Zielscheibe der Proteste geworden. Auch am Montagabend hatten sich in zahlreichen Städten Menschen zu Kochtopf-Protesten versammelt, um am ersten Jahrestag von Macrons Wiederwahl ihrem Unmut Luft zu machen.

Auch französische Regierungsmitglieder stoßen bei ihren Terminen immer wieder auf lautstarke Proteste. Bildungsminister Pap Ndiaye musste am Montag sein Programm in Lyon anpassen, weil Demonstranten in ein Institut eingedrungen waren, das er hatte besuchen wollen. Gesundheitsminister François Braun, der in Poitiers eine Klinik besuchte, wurde ebenfalls mit Kochtopflärm empfangen.

Justizminister Eric Dupond-Moretti bekam beim Besuch einer Haftanstalt in Coulaines Protestlärm aus Kochutensilien zu hören. Kulturministerin Rima Abdul Malak, die am Montagabend beim Festakt zur Verleihung der Molières-Theaterpreise von der Bühne aus kritisiert wurde, erhob sich im Saal und verteidigte ihre Bilanz als Ministerin - ohne auf die Rentenreform einzugehen.

Macron hatte angekündigt, künftig verstärkt den Kontakt zum Wahlvolk zu suchen. In einem Interview zum ersten Jahrestag seiner Wiederwahl hatte er sich überzeugt gezeigt, dass die Rentenreform besser angekommen wäre, wenn er sich selber stärker ins Zeug gelegt hätte, um die Menschen davon zu überzeugen. Für Donnerstag ist bereits ein weiterer Ortstermin des Präsidenten geplant, Anlass ist der 175. Jahrestag der Abschaffung der Sklaverei in Frankreich.

N.Tornincasa--IM