Mindestens zehn Tote bei russischem Raketenangriff auf Kriwij Rih in der Ukraine
Nach erneuten nächtlichen russischen Luftangriffen auf die Ukraine hat sich die Zahl der Todesopfer auf zehn erhöht. Bei den Raketenangriffen auf die Stadt Kriwij Rih seien zudem 28 Menschen verletzt worden, teilte der Leiter der örtlichen Militärverwaltung, Oleksandr Wilkul, am Dienstag in Onlinemedien mit. Ein Mensch war demnach noch immer unter den Trümmern eines fünfstöckigen Wohnhauses verschüttet, die Rettungsarbeiten dauerten an.
Zwölf Verletzte wurden nach Angaben der Militärverwaltung in Krankenhäusern versorgt. Einige von ihnen schwebten demnach in Lebensgefahr.
Zunächst war mit Blick auf den "massiven Raketenangriff" auf Kriwij Rih, die Heimatstadt von Präsident Wolodymyr Selenskyj, von mindestens sechs Toten und 25 Verletzten die Rede gewesen. Der Gouverneur der Region Dnipropetrowsk, Serhij Lysak, teilte im Onlinedienst Telegram mit, eine Rakete habe am frühen Morgen ein fünfstöckiges Wohnhaus zerstört.
Die russischen Streitkräfte führten einen Krieg gegen "Wohnhäuser, normale Städte und Menschen", erklärte Präsident Selenskyj. Er versicherte jedoch, "Terroristen" würden für "jede abgeschossene Rakete zur Verantwortung gezogen".
In der Nacht zum Dienstag war im ganzen Land Luftalarm ausgelöst worden. Auch aus der Hauptstadt Kiew und der zweitgrößten, im Osten des Landes gelegenen Stadt Charkiw wurden erneute russische Drohnen- und Raketenangriffe gemeldet. In Charkiw wurde nach Angaben des Bürgermeisters der Stadt, Ihor Terechow, zivile Infrastruktur getroffen, darunter eine Versorgungseinrichtung und eine Lagerhalle, wo infolge der Explosion ein Feuer ausbrach.
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe feuerte Russland in der Nacht 14 Marschflugkörper und vier Drohnen aus iranischer Produktion auf ukrainische Ziele ab. Zehn Raketen und eine Drohne seien jedoch abgefangen worden, hieß es.
Die erneute Welle russischer Luftangriffe erfolgte, nachdem die Ukraine nach eigenen Angaben im Zuge ihrer Gegenoffensive mehrere Dörfer zurückerobert hatte. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte in seiner abendlichen Ansprache von "harten Kämpfen" gesprochen.
L.Marino--IM